2006-11-16

Hausaufgabe zum 16.11.2006 zum Thema IGLU

 

1. Über welche Grundgesamtheit macht IGLU Aussagen? 
IGLU ist die Abkürzung für Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung. Die internationale Bezeichnung ist PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study). IGLU gibt Auskunft über die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern der vierten Klasse im internationalen Vergleich. In Deutschland nehmen alle Bundesländer an dieser Studie teil. Es gibt auch eine nationale Erweiterung von IGLU, die sich IGLU/E nennt. Sie testet in zwölf Bundesländern die Kompetenz von Schülerinnen und Schülern im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich.

2. Wie wurde die Stichprobe zusammengestellt? 
IGLU wurde von 1998 bis 1999 geplant. Es wurden internationale Tests und Fragebögen entwickelt. Vom Oktober 2000 bis Januar 2001 gab es eine Voruntersuchung an 48 bzw. 40 Grundschulen in vier Bundesländern, bei denen die internationalen und nationalen Tests, Fragebögen und Prozeduren erprobt wurden. Von November 2000 bis Februar 2001 wurden die Voruntersuchungen ausgewertet und die Testaufgaben und Hintergrundfragebögen überarbeitet, um die Haupterhebung vorbereiten zu können. Diese wurde vom 23. April bis 31. Mai 2001 an 247 Schulen in allen 16 Bundesländern durchgeführt. Vom Juni bis Dezember 2001 wurde die Haupterhebung ausgewertet. Die offenen Fragen wurden kodiert, die Daten eingegeben und die Datensätze zur Weitergabe an die internationale und nationale Projektleitung erstellt. 2002 wurden die Daten durch die internationale Projektleitung (Boston College) ausgewertet. Die Federführung des nationalen Konsortiums unterlag der Universität Hamburg. Der Bericht wurde erstellt, und im April 2003 wurde der erste internationale und nationale Ergebnisbericht veröffentlicht. Im Januar 2004 wurde der zweite Ergebnisbericht veröffentlicht, der einige Länder der Bundesrepublik Deutschland im nationalen und internationalen Vergleich aufschlüsselt. Es wurde eine Zufallsstichprobe gemacht, wobei der Ausschluss von Schulen mit geistig, körperlich oder mehrfach behinderten Schülerinnen und Schülern vor der Stichprobenziehung nicht mehr als 5 Prozent der Population betragen durfte. Nicht alle teilnehmenden Länder erreichten die angestrebte Ausschöpfung von 95 Prozent und sind in den veröffentlichten Tabellen entsprechend mit einem * gekennzeichnet. 

3. Welche Fragestellungen und Hypothesen liegen dieser Studie zu Grunde? 
Man hat sich gefragt wie gut die Lesekompetenz der deutschen Schüler im internationalen Vergleich ist und hat auf der Basis gemeinsamer Kontextvariablen die Wechselbeziehungen zwischen Lesekompetenz und mathematisch-naturwissenschaftlicher Grundbildung untersucht. Nach der PISA-Studie, die in der achten Klasse durchgeführt worden ist, wollte man untersuchen, ob eventuelle Probleme der Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern auf die Grundschulzeit zurückzuführen sind. Da man wissen wollte welchen Einfluss Eltern, Lehrkräfte und Schulleitung auf die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schüler haben, wurden auch diese Gruppen mit entsprechenden Fragebögen befragt. Außerdem war von Interesse, wie aussagekräftig die Deutschnote in Bezug zur Lesekompetenz ist und wie groß eventuelle Abweichungen sein würden. Auch die Frage der orthographischen Kompetenzen wurde untersucht. Von Interesse waren auch die Fragen der Heterogenität und der Chancengleichheit von Schülerlinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund. 

4. Wie wurden die Fragestellungen untersucht? 
Für jede Gruppe, Eltern, Lehrer, Schulleitung sowie Schülerinnen und Schüler, wurden entsprechende Fragebögen ausgearbeitet. Für die Schülerinnen und Schüler wurden Lesetests, Testhefte mit Aufgaben aus der Mathematik und den Naturwissenschaften, Wortdiktate und Schreibaufgaben entwickelt, die im Rotationsverfahren verwendet wurden. Die Lesetests waren so konzipiert, dass die Schülerinnen und Schüler, nachdem sie den Text gelesen hatten, Fragen beantworten sollten, die Rückschlüsse auf ihre Lesekompetenz zulassen, also inwieweit sie den Kontext und Inhalt erfassen und die Informationen nutzen können. Es wurde auch getestet wie gut die Verknüpfung zwischen dem Text und dem Heranziehen externen Wissens ist. Die Schülerinnen und Schüler hatten bei einigen Aufgaben die Möglichkeit aus vorgegebenen Antworten zu wählen, bei anderen Aufgaben sollten sie die Antworten aus dem Text herausschreiben oder selbständig in ganzen Sätzen formulieren. Die Aufgaben waren so konzipiert, dass sie eine Intention hatten, z.B. das Lesen eines literarischen Textes, dass sie eine Teilkompetenz nutzen, z.B. die Nutzung von textimmanentem Wissen und dass sie eine Bewertung von vollständigem Verständnis, Teilverständnis oder keinem Verständnis zuließen. Die Struktur der Lesekompetenz lässt sich in zwei Bereiche splitten: Die Nutzung von textimmanenter Information und das Heranziehen externen Wissens. Bei der Nutzung von textimmanenten Informationen kann man zwischen der Nutzung von unabhängigen Einzelinformationen und dem Herstellen von Beziehungen zwischen Texteilen und –abschnitten unterscheiden. Dies befähigt zum Erkennen und Wiedergeben explizit angegebener Informationen und einfachen Schlussfolgerungen. Das Heranziehen von externem Wissen lässt sich auch in zwei weitere Bereiche unterteilen: Das Reflektieren über Inhalte und Strukturen. Das Reflektieren über Inhalte soll komplexe Schlussfolgerungen und ihre Begründungen ermöglichen sowie Interpretationen des Gelesenen gestatten. Die Reflexion über Strukturen ist hilfreich bei der Prüfung und Bewertung von Inhalt und Sprache. Auf diese Strukturen der Lesekompetenz wurden die Aufgaben ausgerichtet, konzipiert, arrangiert und ausgewertet. Zur Visualisierung und besserem Verständnis ist die folgende Grafik der Theoretischen Struktur der Lesekompetenz in IGLU hilfreich. 



Quellen: 
  1. http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/IGLU/home.htm (Link funktioniert leider nicht mehr!) 
  2. http://de.wikipedia.org/wiki/IGLU-Studie
  3. http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=2163 
  4. http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/IGLU/kurzversion-LV.pdf (Link funktioniert leider nicht mehr!)
  5. http://www.bmbf.de/pub/erste_ergebnisse_aus_iglu-zusammenfassung.pdf 
  6. http://www.iea-dpc.de/Home/Studien/IGLU/iglu.html

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